Diese zwei Tauchgänge zählen zu den interessantesten, die ich bisher gemacht habe (das waren allerdings auch nicht so viele). Der erste war an einem Flugzeugwrack aus dem zweiten Weltkrieg, der zweite an einem Wrack aus dem 17. Jahrhundert.

Bombardeiro B-24

Im zweiten Weltkrieg war das long range bombing squadron VB-112 in Marokko stationiert, an einem Flughafen in Port Lyautey in der Nähe von Rabat, der später den Namen Craw Field bekam. Heute heisst Port Lyaiutey Kenitra. Der Flughafen wurde im Februar 1944 nach dem Offizier „Nick“ Craw benannt, der in Frankreich auf einer Mission getötet wurde, bei der er das Vichy-Regime zur Kapitulation bewegen sollte. Das Sqardron VB-112 benutzte die Navy-Version der B-24 Liberator Bomber, die PB4Y-1. Mit 4 1200PS Pratt & Whitney Motoren und einer Spannweite von fast 40m konnte diese Maschine 10.000 Meter Höher erreichen und hatte eine Reichweite von 3400km.

B-24 Wrackplan B-24 Wrackplan

Im November 1940 verlor die Einheit viele Flugzeuge und Soldaten. Nach dem Verlust eines Flugzeuges am 28. November, verlor die Einheit am 30. November noch zwei weitere Flugzeuge, dieses mal nicht durch feindliches Feuer sondern durch nebel. Vier Flugzeuge wurden ausgeschickt. Gegen Mittag prognostizierte der Wetterbericht starken Nebel und die Flugzeuge wurden zurückbeordert. Zwei der Flugzeuge flogen in einem Bereich mit schlechtem Funkempfang und waren bis 18:00 immer noch nicht zurück gekehrt. Das erste dieser beiden Flugzeuge schaffte es zurück nach Marokko, allerdings war dann der Flughafen schon wegen zu starkem Nebel geschlossen. Da der Sprit nicht mehr ausreichte um einen anderen Flughafen zu erreichen, befahl der Pilot der Mannschaft das Flugzeug mit Fallschirmen zu verlassen. Das Flugzeug stürzte in die See, vier Besatzungsmitglieder überlebten, sechs starben. Der zweite Flieger blieb verschollen.

Vier Tage später wurde die amerikanische Botschaft in Portugal benachrichtigt. Flugzeug Nummer 63931, der vermisste Bomber aus Port Lyautey, war in der Nähe von Faro ins Meer gestürzt. Der Pilot hatte sich auf einen fehlerhaften Kompass und falsche Peilungen durch Störsender in Spanien verlassen. Als die Besatzung feststellte, dass sie in Spanien und nicht in Marokko waren, lenkte der Pilot den Flieger nach Portugal, ein mehr oder weniger neutrales Land während des zweiten Weltkrieges (trotz eines faschistischen Diktators). Da der Pilot keinen Flughafen finden konnte, versuchte der Pilot den Bomber vor Faro zu wassern. Fünf Besatzungsmitglieder wurden dabei getötet, sechs überlebten. Die Überlebenden wurden von Jaime Nunes, einem Fischer, gerettet. Nach einigen Wochen in Portugal kehrten die Überlebenden dann in die USA zurück.

Währen der Notlandung wurden die Tragflächen vom Rumpf abgetrennt. Die Tragflächen wurden in den 90ern gefunden und sind nun ein Tauchplatz, dank Fatima Noronha and José Viera der Tauchschule Hidroespaço. Der Rumpf bleibt verschollen.

Für mehr Informationen siehe http://www.portlyautey.com/VB112.htm und http://forum.12oclockhigh.net/archive/index.php?t-13011.html

Faro-A

Faro-A ist ein Wrack aus dem 17. Jarhundet. Das exakte Schiff ist nicht bekannt, aber einige Plaketten die dort gefunden wurden, deuten darauf hin, dass es der Familie Edgecumbe aus Cornwall gehörte und damit in das letzte Viertel des 17. Jahrhundert datiert. Dies bringt das Schiff mit einem Englisch-Holländischen Flottenverband namens „Smyrna Convoy“ in Verbindung, der von den Franzosen unter Admiral Tourville Ende des 17. Jahrhundert angegriffen wurde.

Kanonen Kanonen

Mehr dazu hier: http://www.international.icomos.org/risk/2006/29alves2006an.pdf (Part of http://www.international.icomos.org/fr/component/content/article/116-english-categories/resources/publications/215-heritage-at-risk-special-edition-2006-underwater-cultural-heritage )